série: | Technique |
éditeur: | Scalo |
auteur: | Lüchinger René |
classement: | biblio512 |
année: | 2006 |
format: | cartonné |
état: | TBE/N |
valeur: | 15 € |
critère: | *+ |
remarques: | deutsches Buch Swissair, Mythos & Grounding, die Swissair (offizieller Name Swissair Schweizerische Luftverkehr-Aktiengesellschaft) mit Sitz in Kloten war von 1931 bis zu ihrer Nachlassstundung im Oktober 2001 und Liquidation ab März 2002, die nationale Fluggesellschaft der Schweiz, in der Folge des Zusammenbruchs ihrer Konzernmutter SAirGroup wurde auf der Grundlage der Regionalfluggesellschaft Crossair die neue Schweizer Fluggesellschaft Swiss gegründet, die heute zur Lufthansa gehörende Swiss nutzt einen Teil der Flugzeuge und bedient eine Vielzahl der Flugstrecken der ehemaligen Swissair I. Teil der Mythos - 1920 Gründung Ad Astra Aero von Walter Mittelholzer, Militärpilot und Luftfotograf - 1925 Gründung Balair von Balz = Balthazar Zimmermann, Militärpilot - 1931 Fusion von Ad Astra Aero und Balair zur Swissair, beide Chefs der Swissair sterben schon im Jahre 1937 - DC3, DC4 und DC9 werden das Rückgrat der Swissair bis zum Einsatz der Düsenjets 1960 aber das Lockheed Orion genannt "roter Hund" war 1932 das modernste und schnellste Flugzeug seiner Zeit >> p. 44 die legendäre DC 3 wird 1936 bei der Swissair eingesetzt, sie wird zum erfolgreichsten Flugzeug der Welt: 10'655 DC 3 werden gebaut bis die Produktion im Jahre 1946 eingestellt wird - 1970 kommt die erste Boeing 747 "Jumbo Jet" in Service bis 1990 - Nelly Diener wird 1934 die erste Stewardess der Swissair und gleichzeitig die erste in Europa, sie wird bekannt als "Engel der Lüfte" sie stirbt nach 4 Monaten Dienst im Juli 1934 beim Flugzeug Unfall von Tuttlingen - es folgen weitere Kommentare über Gründung, Flugzeuge, Navigationspersonal, Piloten, Steward und Stewardess sowie verschiedene Werbung und Werbe-Kampagnen der Swissair - Buchtitel - DC9 der Swissair - Swissair Logo ab 1981 - Swiss Air Lines 1937 - Poster des Films "grounding" II. Teil the grounding die Swissair geriet, wie andere nationale Fluglinien der kleineren Länder, zunehmend unter Druck: immer mehr nationale Fluggesellschaften schlossen sich zu Allianzen zusammen, um ihre Kunden weltweit bedienen zu können, entsprechend wurde 1993 eine Fusion von Swissair, KLM, der SAS (je 30 %) und der Austrian Airlines (10 %) unter dem Projektnamen Alcázar (nach der spanischen Bezeichnung für Burg) angestrebt, die Fusion scheitert nicht zuletzt wegen der Opposition von Moritz Suter der Crossair das 1992 lancierte Vielfliegerprogramm Qualiflyer zählte mittlerweile 900'000 Mitglieder und wurde vom spezialisierten US-Magazin Inside Flyer International als bestes Vielfliegerprogramm ausgezeichnet 1996 Organigramm der SAir Group Holding: 1) SAir Lines Swissair, Crossair, Balair, Flightlease 2) SAir Services Swissport, SR Technics, Atraxis, aviReal, Protaxi 3) SAir Logistics Swisscargo, Cargolog, Jetlogistics, Jacky Maeder 4) SAir relations Swissôtel, Gategourmet, Nuance, Railgourmet, Restorama ab 1998 wurde die von der Beratungsfirma McKinsey propagierte Hunter-Strategie umgesetzt: der Aufbau einer eigenen Allianz unter Swissair-Führung, vorzugsweise mit den europäischen Partnern, dem amerikanischen Swissair-Partner Delta Air Lines und kleinen nationalen Fluggesellschaften mit starkem Marktanteil im Heimmarkt im März 1998 lancierte die Swissair die Qualiflyer Group, eine gemeinsame Dachmarke für zehn selbstständige Fluggesellschaften: neben Swissair, Crossair, und Sabena auch Austrian Airlines, Tyrolean, Lauda Air, Turkish Airlines, TAP Air Portugal, AOM French Airlines und Air Littoral, dies eröffnete dem Kunden ein grösseres Netzwerk, erweitertes Angebot bei Vielfliegerprogrammen und Lounges sowie vereinfachte Abfertigung die Zahl der Konzern-Mitarbeiter stieg auf 36'050 Personalpositionen, davon waren 17'593 in der Schweiz angestellt in der Nacht auf den 3.9.1998 kam es zum schlimmsten Unglück der Swissair-Geschichte, auf dem Weg von New York nach Genf stürzte eine MD-11 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen HB-IWF auf dem Swissair-Flug 111 vor Halifax (Kanada) ins Meer Mai 2000 geriet die Swissair in finanzielle Schwierigkeiten und wegen seiner verfehlten Hunter Strategie, wird Januar 2001 CEO Philippe Bruggisser vom Verwaltungsratspräsidenten Eric Honegger fristlos entlassen, dieser konnte aber weder einen Nachfolger noch eine neue Strategie präsentieren und stürzte den Konzern in eine Führungs- und Strategie-Krise, Honegger selbst übernahm in Personalunion die Funktion des Konzern-CEO, Moritz Suter, der Gründer von Crossair, wurde als neuer CEO von SAirLines nominiert (also aller Konzern-Airlines inklusive Swissair), aber nach nur 44 Tagen trat Suter von seinem Posten wieder zurück, im März 2001 warnten zwei weitere Studien vor einer möglichen Insolvenz, daraufhin trat der Verwaltungsrat geschlossen zurück ( einschliesslich des Präsidenten, Eric Honegger), einzig Mario Corti, damaliger Finanzchef der Nestlé, blieb zurück, er war bereit, die Funktion als Präsident des Verwaltungsrates und Konzernleiters der Gruppe ad interim zu übernehmen Ende 2000 sackte das Betriebsergebnis auf 2,8 Milliarden Franken Verlust und die Attentate in New York September 2001 stürzten die Ergebnisse noch tiefer in die roten Zahlen, neben Credit Suisse und UBS bittet Mario Corti die schweiz. Regierung um staatliche Unterstützung, der Bundesrat entschied sich aus ordnungspolitischen Gründen allerdings gegen das Ausstellen einer Bundesgarantie Ende 2001 wurde unter der Regie der beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse das Projekt "Phoenix" erarbeitet und verabschiedet, das die Übernahme der von der SAirGroup gehaltenen Crossair-Aktien durch die Banken vorsah, dies kam jedoch nicht rechtzeitig zustande am 2.10.2001 ersuchte der CEO Mario Corti den amtierenden Chef Operationen, Manfred Brennwald, den Flugbetrieb aufgrund der Sicherheitsrisiken, bedingt durch die Überschreitung der Flight Duty Regulations, vollständig einzustellen, es kam zum Grounding (Einstellung des Flugbetriebs), eines der wichtigsten nationalen Symbole der Schweiz stand am Boden und damit Tausende von gestrandeten Passagieren aus aller Welt, etliche Flugbesatzungen sassen im Ausland fest, ihre Firmen-Kreditkarten wurden von den Banken gesperrt worauf einige Mitarbeiter ihrer Hotels verwiesen wurden und auf eigene Kosten heimkehren mussten eine spätere Aktion "Globus" wurde von Merril Lynch (Grossaktionär von Swissair) nachgeholt, kam aber ohne Bundesgarantie nicht zustande III. Teil Gründe für den Zusammenbruch a) der Verwaltungsrat wählte mit der "Hunter-Strategie" bewusst eine risikoreiche Option und Swissair wollte keiner der grossen Allianzen beitreten b)die Geschäftsleitung unterschätzte die Gefahren und Schwierigkeiten bei Übernahmen und Beteiligungen von teilweise maroden Airlines (z.B. Sabena und deutsche LTU) c) die Überschuldung entstand durch eine kompromisslose und zu wenig den Realitäten angepasste Umsetzung der "Hunter-Strategie" d) die Terroranschläge in den USA führten zu einem Einbruch der Nachfrage und folglich zu einer extremen Verschärfung der Liquiditätssituation e) eine geordnete Überführung des Flugbetriebs auf die Crossair scheiterte am Nichtzustandekommen eines Überbrückungskredites und an der verzögerten Überweisung des Aktienkaufpreises IV. Teil eine andere Swissair infolge der Insolvenz der Swissair wurde Oktober 2001 die Crossair mit Statutenänderung vom 13. Mai 2002 in Swiss International Air Lines umbenannt, in der Zeit zwischen dem Swissair-Grounding am 2.10.2001 und dem Start der Swiss am 1. März 2002 wurde die Swissair vom Schweizer Staat mit den notwendigen liquiden Mitteln unterstützt, um den Flugbetrieb aufrechterhalten zu können und die Gründung der Swiss zu ermöglichen, die neue Fluggesellschaft konnte aber keine positiven Zahlen mehr erbringen und schlussendlich wurde sie 2005 von der Lufthansa übernommen V. Teil Zeitliste Swissair (kurz zusammengefasst) - 1931 Gründung der Swissair (siehe oben) - 1936 Swissair nimmt DC-3 in Betrieb - 1937 Tod von den beiden Gründern von Swissair - 1940 eingeschränkter Flugbetrieb wird aufgenommen - 1946 Bau des Flughafens Kloten und Aktienkapital der Swissair wird auf 20 Millionen Franken erhöht - 1947 erster Nordatlantikflug nach New York - 1954 Eröffnung der Südamerika-Route - 1957 Swissair tritt ins Düsenjet-Zeitalter ein, Erstausgabe der Swissair Gazette - 1971 die Swissair erhält ihre erste Boeing 747 Jumbo Jet - 1975 Moritz Suter gründet in Basel die Crossair - 1985 Gabriela Lüthi wird erste Pilotin bei Swissair - 1989 Zusammenarbeitsvertrag mit Delta Airlines - 1992 Flugbetrieb der Swissair ist defizitär, Lancierung Bonusprogramm "Qualiflyer" - 1993 Projekt Alcazar kommt nicht zustande - Projet "Hunter Strategie" wird erwogen - 1995 Otto Loepfe soll durch Philippe Bruggisser ersetzt werden - 1996 Langstreckenflüge werden nur noch von Zürich aus durchgeführt, die Romandie ist empört, Genf-Cointrin wehrt sich - 1998 Ausbau der Swissair mit Hunter-Strategie von Bruggisser durchgeführt - September 1998 Absturz einer Swissair bei Halifax - November 1998, Uebernahme von der deutschen LTU und Beteiligungen an Sabena, AUA (Oesterreich), Air Portugal, AOM, Turkish Airlines, Air Littoral, etc - 1999 Verlust auf die meisten übernommenen Fluggesellschaften - 2000 Abbruch der Hunter Strategie, Kerosin-Preis steigt um 124% - Januar 2001, Bruggisser wird entlassen - März 2001, Moritz Suter, Chef der Airlines, tritt nach 44 Tagen im Amt zurück - April 2001, Mario Corti übernimmt Leitung der SairGroup - September 2001 Terroranschlag auf New York, Swissair schätzt Folgekosten auf mehrere Milliarden Franken - 2. Oktober 2001 Tag des Groundings - 3. Oktober 2001 der Bund stellt 450 Millionen Franken zur Verfügung und ermöglicht die Wiederaufnahme des Flugverkehrs - 4. Oktober, Nachlassstundung für SAir Group Holding - 16. November, 1,45-Milliarden Ueberbrückungskredit von den eidg. Räten für eine neue Schweizer Airline - März 2002, die letzten Swissair-Flüge kehren aus dem Ausland zurück in die Schweiz >> ein aber nur zum Teil interessantes Buch über die Swiss Geschichte und Grounding, der Film Grounding, die letzten Tage der Swissair 2006 schildert zwar dieses Ereignis vereinfachend und manchmal irreführend (z.b. Marcel Ospel von der UBS) gibt aber ein dramatischeres Bild von diesen letzten Tagen (mit guten Schauspielern aus meistens schweizerischer Herkunft) |
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